Vitra

Die Geschichte von Vitra begann mit einem Ladenbaugeschäft in Birsfelden bei Basel, das der 20-jährige Willi Fehlbaum 1950 übernahm. Zusammen mit seiner Ehefrau Erika begann er, das kleine Geschäft kontinuierlich zu einem Möbelbau-Unternehmen auszubauen. Auch den Namen Vitra ließ er sich zu dieser Zeit bereits patentieren, benutzte ihn jedoch zunächst noch nicht.

Der Durchbruch für Vitra und die Fehlbaums kam erst nach einer Amerikareise im Jahr 1953. Während des Besuchs in den USA entdeckten Willi und Erika ein Design, das sie begeisterte: Den Plywood Chair von Ray und Charles Eames. Besonders Willi war begeistert von jenem innovativen Design und außergewöhnlichen Materialeinsatz. Für ihn stand fest: Ebendiese Möbel wollte er in Europa herstellen und vertreiben.

 

Die Fehlbaums erwarben die entsprechenden Lizenzen des amerikanischen Möbelherstellers Herman Miller, mit dem die Eames bis dato ausschließlich zusammengearbeitet hatten. Noch heute stellt Herman Miller die Eames-Möbel für den amerikanischen Markt her. 1957 begann Vitra mit der Möbelproduktion für Europa.

 

 

Auf die Kooperation von Vitra und Eames, folgten weitere namhafte Designer. Legendäre Entwürfe, wie der Panton Chair von Verner Panton, entsprangen der Zusammenarbeit von Designerlegenden und Vitra.

Bereits seit den 50er-Jahren, also seit Beginn der Vitra-Geschichte, unterhielten die Fehlbaums einen Produktionsstandort in Weil am Rhein. Der heute als „Vitra Campus“ bekannte Gebäude-Komplex, entstand aber erst nach einem Unglück im Jahr 1981. Beachtliche Teile der damaligen Produktionshallen fielen einem Großbrand auf dem Gelände zum Opfer und wurden zerstört.

 

 

Vier Jahre zuvor hatte Willi Fehlbaum die Leitung an seinen Sohn Rolf abgegeben. Dieser sah nun die Chance gekommen, das Praktische mit dem Ästhetischen zu verbinden und in Weil am Rhein eine architektonische Neuheit zu erschaffen. Er bat den Architekten Nicholas Grimshaw um einen Entwurf für das gesamte Areal. Nach und nach realisierten, diesem Leitfaden folgend und trotzdem sehr divers, Designer und Architekten wie Frank O. Gehry oder Zaha Hadid, Gebäude für das Gelände in Weil. So schufen sie im Laufe der Zeit das eigenständige Kunstwerk „Vitra Campus“.

Seit 2014 gibt es bei Vitra wieder frischen Einfluss aus der Fehlbaum Familie. Nora Fehlbaum, Nichte von Rolf und Enkelin von Firmengründer Willi Fehlbaum rückte in die Geschäftsführung. Vorher hatte sie bereits seit 2010 den Vitra Campus geleitet.

 

Ihr Ziel ist es, die Marke Vitra noch bekannter zu machen, besonders in der Funktion als Wohnmöbelhersteller. Die Firma wurde bereits vor Jahren in drei Sparten unterteilt: „Vitra Home“ für Wohnmöbel, „Vitra Office“ für Büromöbel; außerdem geht Vitra immer noch seiner ursprünglichen Ausrichtung als Einrichter für öffentliche Räume nach.

 

 

In den letzten Jahren zeigt sich jedoch häufiger die Tendenz zur Verschmelzung der einzelnen Kategorien. Wohn- und Arbeitsbereiche verschwimmen wieder und verlangen dementsprechend nach geeignetem Innendesign. Vitra als visionäres Unternehmen wird sich dieser Herausforderung mit Nora Fehlbaum als neuem CEO an der Spitze stellen.